We need to talk, AI!

Dieser Web-Comic ist mir neulich in die Hände gefallen.

Ich bin begeistert in wie wenigen und einprägsamen Bildern die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile sowie die Risiken und Gefahren der künstlichen Intelligenz dargestellt werden.
Die gleiche Erkenntnis habe ich nach meiner rd. 600 Seiten starken Sommerlektüre des „Homo Deus“ von Yuval Noah Harari erlangt.

Fakt ist, dass wir uns weder in unserer Arbeitswelt noch im Privaten dem komplexen Thema „Künstliche Intelligenz“ und „Algorithmen“ entziehen können.

Auch im M&A-Business erleben wir eine deutliche Zunahme der Verwendung von Algorithmen. Vor wenigen Jahren war das Auffinden von passenden potenziellen Käufern und Verkäufern noch ausschließlich abhängig vom eigenen Netzwerk des M&A-Beraters. Dadurch konnte er sich von seinen Marktbegleitern abheben. Heute kommen Algorithmen, die Adressdatenbanken oder das Internet durchsuchen, mit wenigen Informationen zum Suchprofil zu passablen Ergebnissen.

Aber…was ist dann das persönliche Netzwerk eines M&A-Beraters noch wert

Nicht alle passenden Käufer und Verkäufer sind gleich offensichtlich und an öffentlich auffindbaren Faktoren festzumachen.
Das spezielle Hintergrundwissen aus Gesprächen zu Präferenzen und aktuellen Themen sowie die Kenntnis der handelnden Personen in den betreffenden Unternehmen, die ein M&A-Berater in seinem Netzwerk hat, kann ein Algorithmus nicht ersetzen. So werden gute, aber vielleicht nicht offensichtliche Matches von Algorithmen übergangen bzw. nicht aufgefunden.

Unternehmenstransaktionen als „rationaler Prozess“?

Es gibt die Meinung, dass in naher Zukunft KI den gesamten Prozess einer Transkation übernehmen kann (besser und effizienter als der Mensch) und der Berufsstand des M&A-Beraters dann nicht mehr benötigt wird. Gleiches wird z. B. auch Anwälten prophezeit

M&A-Beratung bleibt People Business

Ich sehe das gelassen: meine Erfahrung bei Unternehmenstransaktionen zeigt, dass es „menschelt“. M&A-Beratung bleibt „People Business“. Ein Kauf oder ein Verkauf eines Unternehmens ist kein rein rationaler Prozess. Natürlich spielt der Kaufpreis immer eine große Rolle. Aber ein großer Teil einer Transaktion baut auf „weichen Faktoren“ auf, die beachtet, auf die reagiert und eingegangen werden muss.

Wann der heutige Stand der „artificially augmented intelligence“ auf dem Stand des emotionalen und vertrauten Miteinanders zwischen M&A-Berater und Unternehmer ist, bleibt ungewiss.

In der heutigen Entwicklungsstufe kann ein Algorithmus daher in Teilbereichen des M&A-Business eine gute Ergänzung sein, aber er kann das persönliche Netzwerk des M&A-Beraters und den M&A-Berater an sich nicht ersetzen.

Das Thema KI wird mich weiterhin beschäftigen, denn „die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“ (Zitat: Alan Kay).

In diesem Sinne, we need to talk, KI

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