Nachfolgeplanung und Unternehmensverkauf: Wie Sie Fehler vermeiden und den Erfolg sichern

Die Regelung der Nachfolge oder der Verkauf des eigenen Unternehmens stellt für viele Unternehmer die letzte und womöglich größte Herausforderung ihrer beruflichen Laufbahn dar. Dieser Prozess birgt nicht nur unternehmerische und finanzielle, sondern auch persönliche und emotionale Hürden. Dabei ist nicht selten das gesamte Leben des Unternehmers – von familiären bis hin zu geschäftlichen Aspekten – betroffen. Doch worauf sollte man im Vorfeld achten, um typische Fehler zu vermeiden und den Übergang erfolgreich zu gestalten?

Inhalt

Die „beste Lösung“ finden – Interessen austarieren

Der Verkauf oder die Übergabe des Unternehmens erfordert eine Suche nach der bestmöglichen Lösung – sowohl für das Unternehmen selbst, als auch für alle beteiligten Stakeholder. Dazu zählen nicht nur die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, sondern auch die Gesellschafter und deren Familien. Da diese Interessen selten vollständig übereinstimmen, ist es entscheidend, frühzeitig Abwägungen zu treffen und unterschiedliche Bedürfnisse auszubalancieren. Bereits im Vorfeld sollten Sie sich intensiv mit diesen möglichen Interessenkonflikten auseinandersetzen, um Lösungen zu finden, die langfristig tragfähig sind.

Externe Berater als wertvolle Unterstützung​

Die Erfahrung zeigt, dass externe Berater bei Nachfolgeregelungen und M&A-Prozessen (Mergers & Acquisitions) eine wertvolle Unterstützung bieten. Sie bieten durch ihren Blick „von außen“ eine objektive und oft strategisch wertvolle Perspektive, die im Tagesgeschäft eines Unternehmers schwer zu entwickeln ist. Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen und die Expertise von M&A-Spezialisten in Anspruch zu nehmen. Dies gilt insbesondere, da es oft schwierig oder unmöglich ist, den Weg zurückzugehen, sobald der Prozess in Gang gesetzt wurde.

Ob eine Nachfolge innerhalb der Familie geplant ist oder der Verkauf an strategische Investoren, der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer gründlichen und strategischen Vorbereitung. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Pre-Merger-Phase.

Praktische Tipps für eine optimale Vorbereitung

Frühzeitige und sorgfältige Vorbereitung:

Beginnen Sie mindestens 1-2 Jahre vor dem geplanten Verkauf. Diese Vorlaufzeit ermöglicht es, das Unternehmen zu optimieren und den optimalen Verkaufszeitpunkt zu wählen. Unterstützung durch M&A-Experten ist hierbei ratsam, um die nächsten Schritte strategisch und effizient zu planen.

Klare Ziele formulieren:

Definieren Sie von Anfang an, was Sie mit dem Verkauf erreichen wollen. Wollen Sie beispielsweise das gesamte Unternehmen oder nur Teile davon verkaufen? Welche Rolle möchten Sie nach dem Verkauf übernehmen? Klare Vorstellungen helfen, den Prozess zielgerichtet zu steuern.

Professionelle Unternehmensbewertung:

Eine professionelle Unternehmensbewertung ist unerlässlich, um eine realistische Vorstellung vom Wert Ihres Unternehmens zu erhalten. Diese Einschätzung stärkt Ihre Position in den Verhandlungen mit potenziellen Käufern und gibt Ihnen ein besseres Verständnis für die Erwartungen des Marktes

Sorgfältige Dokumentation:

Bereiten Sie alle relevanten Dokumente – von Finanzberichten über Verträge bis hin zu Marktanalysen – in digitaler Form vor. Es ist wichtig, alle kaufrelevanten Informationen griffbereit zu haben, um potenziellen Käufern Transparenz zu bieten. Vermeiden Sie Personenabhängigkeiten, indem Sie Geschäftsprozesse und Strukturen umfassend dokumentieren.

Finanzielle Optimierung:

Ein Interessent wird in der Regel die letzten drei Jahresabschlüsse sehen wollen. Sorgen Sie daher dafür, dass Ihre Bilanzen und Finanzberichte den höchsten Standards entsprechen. Entfernen Sie obsoletes Inventar und minimieren Sie mögliche Risikofaktoren. Dies maximiert den Unternehmenswert.

Prozesse optimieren:

Effiziente Abläufe und ein hoher Digitalisierungsgrad steigern den Unternehmenswert. Beheben Sie frühzeitig Schwachstellen im operativen Geschäft.

Expertenteam zusammenstellen:

Ein erfahrenes Team aus M&A-Beratern, Anwälten und Steuerexperten ist essenziell für ein straffes Projektmanagement. Der M&A-Prozess sollte maximal 6 bis 9 Monate dauern, um Verzögerungen und Unsicherheiten zu vermeiden.

Vertraulichkeit wahren:

Behandeln Sie den Verkaufsprozess diskret, um Unsicherheiten bei Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten zu vermeiden. Eine klare Kommunikationsstrategie ist hier unerlässlich.

Wichtige Erfolgsfaktoren berücksichtigen

Richtigen Zeitpunkt wählen:

Verkaufen Sie, wenn das Unternehmen gut läuft und die Zukunftsaussichten positiv sind. Der Zeitpunkt ist entscheidend, um den bestmöglichen Verkaufspreis zu erzielen.

Transparenz schaffen:

Bauen Sie während des gesamten Verkaufsprozesses Vertrauen bei potenziellen Käufern auf, indem Sie für bestmögliche Transparenz sorgen. Entscheiden Sie jedoch bewusst, wann und wie sensible Informationen geteilt werden.

Kaufinteressenten gezielt ansprechen:

Verlassen Sie sich nicht auf einen Interessenten. Eine professionelle Ansprache potenzieller Käufer, etwa über M&A-Netzwerke, erhöht die Erfolgschancen erheblich.

Strategische Erfolgsposition bewusst machen:

Überlegen Sie, was Ihr Unternehmen besonders gut macht und warum Kunden zu Ihnen kommen. Definieren Sie Ihre strategischen Erfolgsfaktoren und bereiten Sie sich darauf vor, diese in Verhandlungen mit potenziellen Käufern zu präsentieren.

Integration und Übergabe planen:

Planen Sie frühzeitig die Integration der Mitarbeiter und anderer betroffener Parteien, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Professionelles Projektmanagement für den Erfolg

Ein gut strukturierter Verkaufsprozess, der von M&A-Experten begleitet wird, ist nicht nur in der Lage, den Verkaufspreis zu steigern, sondern auch die Erfolgswahrscheinlichkeit der Transaktion zu erhöhen. Durch die professionelle Begleitung wird der Unternehmer entlastet, Fallstricke können vermieden und die Verhandlungsposition gestärkt werden.

Fazit: Die richtige Vorbereitung zählt

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